Die Sucht des Egos nach Komplexität

„[…]Diese metaphorische Darstellung zeigt zwar den prinzipiellen Mechanismus der Entstehung des Egos auf, allerdings stellt sich die Realität deutlich komplexer dar. Der Grund dafür ist, dass das wahre Selbst keineswegs auf nur einen Punkt der Wahrnehmung beschränkt ist. Tatsächlich kann es beliebig viele Punkte der Wahrnehmung gleichzeitig aufrechterhalten, die dann gemeinsam die Wahrnehmung des Egos bilden. Das Ego erhält so ein komplexeres Bild der Phänomene ‚außerhalb‘ von ihm. Gleichzeitig verschafft es sich dadurch ein komplexeres Selbstbild, das bildlich gesprochen aus mehreren überlagerten Flammen besteht. Ein komplexeres Selbstbild wiederum ist für das Ego erstrebenswert, denn es lindert seine Angst vor Auslöschung. Was man heutzutage ‚Risikominimierung durch Diversifikation‘ nennt, ist also ein uralter Hut.

Die Einsicht, dass ein Ego auf vielen Punkten der Wahrnehmung gleichzeitig basiert, führt uns zu einer Schlussfolgerung, die für einen Menschen intuitiv nur schwer zu akzeptieren ist:

Die Punkte der Wahrnehmung eines Egos sind nicht räumlich gebunden. Vielmehr befinden sie sich ‚irgendwo‘ im Bewusstseinsraum.

Aus „Althar Surreal – Meisterklasse“

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