„Im Traum der Trennung erschafft die Wahrnehmung die erlebte Realität. Aufgrund der Wahrnehmung entsteht ein Subjekt, das sich zu einem Ego entwickelt, welches Maßstäbe und Regeln für sich und andere erschafft. Fortan unterscheidet das Ego alles Wahrgenommene in gut oder schlecht, richtig oder falsch. Dieses ständige Beurteilen entwickelt sich zu einem Automatismus, der sich tief im Wahrnehmungsprozess verankert. Das Ego wird so zum Gesetzgeber, Ankläger und Richter über sich und seine Umwelt. Und da es sich selbst nicht nur anklagt, sondern allzu gerne auch verurteilt, wird es schließlich noch zu seinem eigenen Gefängniswärter. Kurzum, das Ego hat sich in einige Sub-Egos diversifiziert, die für eine ständige Ablenkung von seinem eigentlichen Problem sorgen, nämlich der Angst vor den Folgen seiner faktischen Nicht-Existenz.
Und sollte ein Teil des Egos versuchen, sich aus dem Gefängnis zu befreien, indem er etwas tut oder sich verbessert, dann schärft ein anderer Teil des Egos früher oder später seinen urteilenden Blick, rümpft die Nase, rollt die Augen und urteilt: ‚Ungenügend! Wieder einmal.‘
Ist es da nicht interessant, dass ich trotz dieser ungeheuren, sich selbst erhaltenden Maschinerie namens Ego mit dir zusammenkommen und über so etwas wie die Dritte Runde der Schöpfung sprechen kann? Wie ist es möglich, dass überhaupt irgendetwas all die Filter und Schutzmechanismen überwindet, die das Ego in seiner Angst vor Auslöschung um sich herum errichtet hat?
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob du meine Worte nur über deine Wahrnehmung aufnimmst. Allerdings liebt das Ego Worte, denn sie sind Symbole der Trennung, die nicht wirklich ausdrücken können, was jenseits der Trennung existiert. Außerdem kann das Ego sich damit beschäftigen, Formulierungen in kleine Häppchen zu zerlegen, die in das von ihm geschaffene Weltbild passen oder, besser noch, nicht passen, weswegen sie zu verurteilen sind. Diskussionen, Selbstgespräche, Meinungen aller Art und das Geschwätz der anderen sind ein hochwirksames Aufbauprogramm für jedes Ego.
Also muss es da noch etwas anderes in dir geben, mit dem ich in Kontakt trete und das vom Ego trotz all seiner Bemühungen nicht dauerhaft verschleiert werden kann. Etwas, das selbst inmitten der Erfahrung der Trennung bei dir ist und mit meinen Worten und noch mehr mit meiner Präsenz in Resonanz geht. Dieses Etwas vermittelt dir seit jeher die Gewissheit, dass deine von der Wahrnehmung erschaffene ‚Realität‘ nichts mit der wahren Realität zu tun hat.
Ich nenne dieses Etwas den ‚Göttlichen Funken‘. Der Göttliche Funke ist ein Ausdruck für die unauslöschliche Gewissheit, die dich immerzu wissen lässt:
Reines Bewusstsein ist untrennbar!“
Aus „Althar Surreal – Meisterklasse“
Siehe auch das kommende 10-Wochen-Progam mit dem Thema „Vom Göttlichen Funken zum Lebendigen Licht“.