„Deshalb hast du irgendwann die Tür hinter dem Gott der Religionen geschlossen. Du hast diesen Gott aus deinem Leben verbannt, um ihn nie wieder anzusehen. In gewisser Weise wurde diese Art von Gott für dich zu einem Tabu.
Aber natürlich kannst du Gott nicht einfach hinter dir lassen, indem du ihn hinter eine Tür verbannst, denn deine Erfahrungen mit Gott haben ihre Spuren in dir hinterlassen. Sie sind direkt in dein Unbewusstes gelangt und warten darauf, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Irgendwann hast du dich auf den Weg zur Erleuchtung gemacht und Gott wurde für dich immer unwichtiger. Du hast erkannt, dass es letztendlich nur um dich geht, um deine Entscheidungen, um dein Bewusstsein. Das fühlte sich gut an.
Je mehr Fortschritte du gemacht hast, desto mehr hast du deine Vergangenheit mit Gott vergessen. Aber dann, als du immer mehr Überzeugungen und Anhaftungen losgelassen hast, als du durch die äußere Leere in die innere Leere gelangt bist, als das letzte Loslassen nahe zu sein schien… In einem solchen stillen Moment kommt deine Angst vor Gott aus den Tiefen deines Unbewussten an die Oberfläche. Und wie immer kann sie sich tarnen.
Vielleicht fühlst du dich dann körperlich unwohl, vielleicht kommen dir Zweifel an dem, was du tust, oder vielleicht erzeugt sie eine Angst, die du nicht benennen kannst. Aber was auch immer dein Unbewusstes erfindet, am Ende sagt es dir, dass du noch nicht bereit bist. Du bist noch nicht bereit, dich dem Urteil Gottes zu stellen.
Du musst dich noch ein wenig verbessern. Du musst heilig oder vollkommen werden oder noch die Welt retten. Also verlässt du den stillen Moment. Du kehrst in deinen menschlichen Modus zurück. Vielleicht klopfst du dir sogar selbst auf die Schulter für deine tiefe Erfahrung. Und dann machst du weiter wie immer.
Liebe Freunde, die Beschreibung mag übertrieben klingen, aber ich sehe es immer wieder. Und doch: Nichts davon is real! Nichts von dem, was du mit Gott erlebt hast, hat sich in der wahren Realität ereignet.“
Aus „Althar Intensiv – Vom Göttlichen Funken zum Lebendigen Licht“